Bob Dylans Uhr

Eine Werbe-Aktion der Baselbieter Uhrenfirma Oris
14.07.2011, Schweizer Familie
Wie viele Uhren muss ein Mann tragen, bis du ihn einen Mann nennst? Die Antwort, mein Freund, weht nicht im Wind. Die Antwort lautet: eine. Und die ist erschienen in einer limitierten Auflage von 3000 Stück, gefertigt von der Firma Oris mit Sitz in Hölstein BL, gestaltet von: Bob Dylan.Schmückt sich der Poet des Protestes tatsächlich mit «seinem» Modell? «Ja», nickt in Hölstein der Produktverantwortliche Erich Gerber überzeugt. Obschon er zugeben muss: Kein einziger Oris- Mitarbeiter hat dem berühmten Singer/Songwriter jemals die Hand geschüttelt. Was uns Erich Gerber sagen möchte, ist dies: Bob Dylan habe sich beim Design der Uhr «stark eingebracht» und «eng mit dem Oris-Design-Team zusammengearbeitet».
Das Resultat lässt sich blicken: auf dem Zifferblatt. Es ist fast schwarz. Vom Schnittpunkt des grossen und des kleinen Zeigers aus führen zwei Dutzend fein glän­zende, psychedelisch anmutende Strahlen nach aussen. Diese Idee, so will es die Legende, lieferte Bob Dylan.
Wie es die kleine Oris von Höl stein im Baselbieter Waldenbur­ gertal geschafft hat, den grossen Dylan als Designer zu engagieren, will man im Detail nicht verraten. Involviert war offenbar ein Agent in den USA, der Wasserman heisst und der einen Kunden hat, der Robert Zimmerman heisst, besser bekannt als Bob Dylan. «Like A Rolling Stone» hat er geschrieben, «The Times They Are A-changing». Und einige grösste Hits mehr.
Vorletzten Herbst, als Oris ihre Bob-Dylan-Spezialedition an der Weltmesse für Uhren und Schmuck in Basel präsentierte, war ihr Schöpfer leider unpässlich, sonst wären die 3000 limitierten Exemplare auf der Stelle ausverkauft gewesen. Nun blieben in Hölstein ein paar wenige Stück zurück.Am Preis lag es kau m. Mit 2100 Franken ist das Bob-Dylan- Modell «nur» 500 Franken teurer als eine gewöhnliche Oris Rectangular. Das mechanische Werk ist hier wie dort das gleiche, das Zifferblatt auch, bis auf die psychedelischen Strahlen. Rechteckig sind beide, das «normale» Modell ist nur eine Spur schmaler. Und weil es aus Titan gegossen ist, ist es leichter. Bob Dylans Gehäuse dagegen ist aus Stahl. Edelstahl. Auf dessen Rück seite eingraviert ist eine Zahl zwis chen 0001 und 3000 zum Be weis der Exklusivität. Die Zugabe immerhin gibts gratis: eine Mund harmonika, «Bob Dylans «Lieblingsinstrument», wie die Hölsteiner Uhrmacher mitteilen.

Dann kam er doch. Mitten im weltweiten Rummel rund um seinen 70. Geburtstag gab Bob Dylan am Freitag, 24. Juni, ein Konzert in Sursee LU. Zum Abschluss sang er «Blowin’ In The Wind», allein mit der Gitarre auf der Bühne, ohne Harmonika im Mund, dafür mit obligatem Hut auf dem Kopf. Trug er auch «seine» Oris am Arm? Die Antwort, mein Freund, blies der Wind weg. Sicherheitsleute garantierten, dass kein Zuschauer und kein Fotograf zu nahe an die Ikone herankam.

Die Trommel schlug die kleine Oris am Tag zuvor. So, wie George Clooney für Nespresso steht, so stand Bob Dylan in einem ganzseitigen Inserat auf der Rückseite des «Magazins» – zur Promotion der allerletzten Exem­ plare seiner Limited Edition.

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