Ein aufgeladenes Thema/Editorial Cash Value, 26.08.2004, von Dirk Schütz

Ein aufgeladenes Thema/Editorial
Cash Value, 26.08.2004, von Dirk Schütz
Steuern – ein Wort, das Unbehagen auslöst. Nicht nur, dass wir dem Staat (natürlich zu viel) Geld abliefern müssen – und selbstverständlich viel besser als die Politiker wissen, wie er dieses Geld verwenden sollte. Nein, wer über seiner Steuererklärung brütet oder als Unternehmer die Mehrwertsteuer abrechnen will (Seite 30), hat schnell den Eindruck, all die Formalitäten hätten mehr mit Schikane zu tun als mit sinnvoller Datenerfassung zum Berechnen der Steuerschuld.Zudem bietet das System so viele Ausnahmeregelungen, dass es findigen Grossverdienern ein Leichtes ist, ihr Einkommen oder Vermögen gegen null gehen zu lassen (Seite 14). Von der viel beschworenen Steuergerechtigkeit ist da nicht viel zu sehen.Nun gibt es aber einen Vorschlag, wie wir diese Probleme elegant lösen können: die so genannte Flat Tax (siehe Artikel auf Seite 10). Das Thema wird zurzeit unter Fachleuten und in der Öffentlichkeit breit diskutiert. Natürlich sind die Meinungen geteilt. Das fängt schon an beim Steuersatz, der nötig wäre, um unseren Staat weiterhin so leben zu lassen wie heute: Der CASH-Steuerexperte Michael Leysinger schlägt in seiner Broschüre «Eine Flat Tax für die Schweiz» den Satz von 15 Prozent vor. Der Autor Markus Schneider kommt in seinem «Weissbuch» auf 18 Prozent, und die Eidgenössische Steuerverwaltung geht von 24 Prozent aus.

Es überrascht keineswegs, dass auch der Streit bereits im Gang ist, ob eine Flat Tax die Steuerzahler und vor allem den Mittelstand entlaste oder nicht. Die Antwort auf diese Frage ergibt sich erst, wenn die Varianten genau durchgerechnet sind. Eines ist jetzt schon sicher: Die Steuern sind heute ein so «aufgeladenes» Thema, dass jede solche Diskussion zu begrüssen ist. Es ist notwendig, dass wir unser Steuersystem schnellstmöglich einfacher und gerechter gestalten.

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